Rompedia
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Gaius Marius wurde in Cereatae bei Arpinum 158 v. Chr. geboren. Später war er in Rom römischer Konsul, Feldherr und Anführer der Popularen im 88 v. Chr. ausgebrochenen Bürgerkrieg.

Herkunft[]

Gaius Marius war der Sohn eines gleichnamigen Italikers und seiner Frau Fulcina. Er stammte aus einer ritterlichen Familie wahrscheinlich volskischen Ursprungs, gehörte also nicht zur Nobilität, der senatorischen Führungsschicht der römische Republik. Trotzdem gelang ihm als homo novus eine beispiellose Karriere. Er war jedoch zeit seines Lebens hin- und hergerissen zwischen seiner politischen Heimat bei den Popularen und der Oberschicht, die ihn überwiegend als nicht standesgemäß ansah. Es gab jedoch keine Parteien im modernen Sinn, deren gewählter Führer Marius war, sondern Popularen und Optimaten stellten verschiedene Weisen dar, Politik zu machen. Die Art, über die Volksversammlung Gesetze zu verabschieden, hatte sich schon dreißig Jahre zuvor, bei den Volkstribunen Tiberius und Gaius Gracchus herausgebildet. Da Marius auf dem Land aufgewachsen war, soll er (laut Plutarch) im Gegensatz zu den Mitgliedern der Nobilität keine griechische Bildung erhalten haben.

Aufstieg[]

Seine Laufbahn begann in Spanien, wo er unter Scipio dem Jüngeren diente und sich 134 v. Chr. durch seinen Mut während der Belagerung Numantias hervorhob. Danach durchlief er die römische Ämterlaufbahn, den cursus honorum: 119 v. Chr. wurde er Volkstribun, hatte 115 v. Chr. eine ereignisarm verlaufende Prätur und wurde 114 v. Chr. Statthalter (wohl als Proprätor) der spanischen Provinz Hispania Ulterior. Anschließend heiratete er die Patrizierin Iulia, was seinen Aufstieg wohl beschleunigte.

Militärische Erfolge und Konsulate[]

Ab 109 v. Chr. war Marius zunächst Legat im Jugurthinischen Krieg unter dem (Pro-)Konsul Quintus Caecilius Metellus Numidicus. Es gelang ihm, gegen den Widerstand der Nobilität für das Jahr 107 v. Chr. als homo novus zum Konsul gewählt zu werden und den Oberbefehl im Krieg gegen den numidischen König Jugurtha zu übernehmen. Der Krieg war bis zu diesem Zeitpunkt für Rom nicht effektiv verlaufen, jedoch ohne größere Niederlagen. Marius eroberte zunächst die Stadt Capsa und schlug Jugurtha dann bei Cirta. Mit Hilfe seines damaligen Quästors Lucius Cornelius Sulla konnte er ihn schließlich siegreich beenden: Sulla handelte die Auslieferung Jugurthas von dessen Schwiegervater Bocchus von Mauretanien aus, bei dem der König bislang Zuflucht gefunden hatte.

Seine wichtigsten Siege errang Marius über zwei Germanenstämme, die Rom nach zwei großen Niederlagen bei Noreia 113 und Arausio 105 v. Chr. in Angst und Schrecken versetzt hatten. Die Kimbern und Teutonen hatten sich mit den Ambronen und Haruden verbündet, die aus Jütland und den norddeutschen Tiefebenen stammten. Sulla waltete nun als Legat und Militärtribun, später wurde er Quintus Lutatius Catulus (Konsul 102 v. Chr.) zugeteilt. 102 v. Chr. vernichtete Marius die Teutonen und Ambronen bei Aquae Sextiae in Südgallien (heute Aix-en-Provence) und 101 v. Chr. die Kimbern bei Vercellae in Norditalien (heute Vercelli). An der Schlacht von Vercellae nahm auch Catulus mit seinem Heer teil; beide Feldherren beanspruchten den Sieg für sich. Während dieses Kriegs wurde Marius unter Missachtung des traditionellen Iterationsverbots für jedes Jahr von 104 bis 100 v. Chr. zum Konsul gewählt.

Laut Plutarch soll Marius als Konsul verfügt haben, dass der Adler, das Symbol des Obergottes Jupiter, auch als Symbol für den Senat und das Volk von Rom stehen solle.

Heeresreform[]

Als mitentscheidend für die großen Erfolge erwies sich die von ihm durchgeführte Heeresreform, die den Übergang von einer Milizarmee zu einer Berufsarmee markiert hatte. Der Berufssoldat diente 16 Jahre oder für 16 Feldzüge seinem Feldherren. Als Entlohnung erhielt er einen Sold und Anteile an der Beute. Der Feldherr musste für die Veteranenversorgung aufkommen, die bis Caesar die Form einer Landschenkung hatte und erst im kaiserzeitlichen Rom durch Geldzahlungen abgelöst wurde. Somit wuchs die Macht der Feldherren, da die Soldaten sich ihnen mehr verpflichtet fühlten als der Republik. Fortan bestand eine Legion aus zehn Kohorten zu je 500–600 Mann und nicht mehr aus den bisherigen Manipeln, die Ausbildung wurde gestrafft und die Soldaten erhielten eine Standardbewaffnung, zu der auch das Pilum gehörte.

Titus Livius legt jedoch dar, dass die Manipulartaktik auch nach den Reformen, z. B. in Spanien, noch in Gebrauch blieb, da diese auf diesen spezifischen Kriegsschauplätzen der Kohortentaktik weiterhin überlegen war. Der Tross wurde stark verringert und die Soldaten mussten ihre Ausrüstung selber tragen, weshalb sie auch muli Mariani („Maultiere des Marius“) genannt wurden. Des Weiteren öffnete Marius die Ränge der Armee für die capite censi, also den Stand der Besitzlosen, die bis dahin vom Militärdienst ausgeschlossen gewesen waren. Möglich war dies, da nun der Staat die Ausrüstung der Soldaten stellte.

Durch die Reform wurde das römische Heer schlagkräftiger und professioneller, konnte von ambitionierten Feldherren nun jedoch leichter zum Zugewinn an politischer Macht in Rom benutzt werden. Ebenso wurden die Legionäre durch die Einführung eines Legionsadlers mental stärker an den Feldherrn gebunden und motiviert, für ihn zu kämpfen. Es entstand das Problem der sogenannten Heeresklientel: Die Heerführer hatten nun die Aufgabe, nach dem Krieg die Versorgung ihrer besitzlosen Veteranen mit Land politisch durchzusetzen. Dadurch wurden die Heerführer zu Patronen ihrer Soldaten, die ihrerseits deren eingeschworene Klienten wurden. Folglich kam den Heerführern eine übergroße politische Macht zu, weswegen sich der Senat zum Beispiel im Fall des Pompeius gegen eine solche Landverteilung sperrte.

Niedergang[]

Auf dem Höhepunkt seiner Macht zog sich der hoch dekorierte Marius im Jahre 100 v. Chr. nach seinem sechsten Konsulat aus der aktiven Politik zurück, weil er eine innenpolitische Niederlage im Senat hinnehmen musste. Die von der Volkspartei angestrebten Verbesserungen für die einfache Bevölkerung wurden mit den Stimmen der Optimaten abgelehnt. In der Folge kam es zu Ausschreitungen in Rom, woraufhin Marius den Ausnahmezustand gegen seinen politischen Freund, den Volkstribun Lucius Appuleius Saturninus, verhängen musste. Im Bundesgenossenkrieg 91 bis 88 v. Chr. übernahm Marius 90 v. Chr. nach dem Tod des Konsuls Publius Rutilius Lupus wieder ein Kommando und ging erfolgreich gegen die Marser vor. Sein Imperium wurde allerdings für das folgende Jahr nicht verlängert. Der Krieg wurde schließlich durch die Verleihung des römischen Bürgerrechts an die italischen Verbündeten beendet.

Konflikt mit Sulla[]

88 v. Chr. wurde Marius vom Volk das Oberkommando über die Legionen im Ersten Mithridatischen Krieg angetragen, obwohl der Senat zuvor Sulla mit der Bekämpfung des Mithridates betraut hatte. Der Bruch mit Sulla war nun offensichtlich. Die Folge war ein Bürgerkrieg, bei dem Sulla zunächst Rom im Handstreich nahm, die Senatsherrschaft wieder herstellte und daraufhin mit den Truppen nach Kleinasien eilte. Marius wurde geächtet und entkam auf abenteuerlichen Wegen, die von seinem Biografen Plutarch fantasievoll ausgeschmückt wurden, zu seinen Veteranen nach Cercena, einer Insel in der Nähe Karthagos. Er kehrte aber 87 v. Chr. in die Stadt am Tiber zurück, wo er sich blutig an den Anhängern der Optimaten rächte. Die von Sulla zuvor erlassenen Gesetze wurden alle rückgängig gemacht. Für 86 v. Chr. ließ Marius sich noch einmal – zusammen mit Lucius Cornelius Cinna – zum Konsul wählen, starb aber bereits wenige Tage nach Amtsantritt am 13. Januar an einer Lungenentzündung.

Quelle[]

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